Freitag, 29. Mai 2015

Geburtstagsshirt für Karl

Bis vor kurzem waren mir Geburtstagsshirts gänzlich unbekannt. Das lag sicher auch daran, dass es in meinem Umfeld kaum Kinder gab. Jetzt, mit Kind, erscheint es mir fast wie ein „must have“. Und da das eigene Kind nur einmal pro Jahr Geburtstag hat, erkläre ich mich gerne bereit, auch andere Kinder aus meinem Umfeld auszustatten.

Der Sohn der Schwester meines Schwagers (huch, ist das kompliziert) wurde Anfang Mai zwei. Für den jungen Mann musste ich unbedingt ein Shirt machen. Den perfekten Schnitt hatte ich auch schon im Hinterkopf: den Herzbuben mit Umschlagkragen von Fred von Soho. Genäht habe ich ihn aus dünnen Sweatshirtstoff in dunkelblau mit Bündchen in blauweiß gestreiften Viskosejersey. Die Kombination wirkt leicht maritim ohne aufdringlich zu sein. Das Geburtstagskind ist ein eher ruhiger Typ, da passt das schlichte Geburtstagsshirt ganz gut.


Die Zwei auf der Vorderseite habe ich mit einfacher Flexfolie aufgebügelt. Ich wollte schon lange probieren, wie man Schrift an Kurven ausrichtet. Es war etwas knifflig, denn einfach nur die Schrift auf die Linie zu ziehen sah unschön aus. Die Abstände zwischen den Buchstaben wirkten ungleichmäßig und da die Rundung der Zwei nicht kreisförmig ist, waren die Winkel der Buchstaben auch ungleichmäßig. Ich musste den Text Buchstabe für Buchstabe auseinander nehmen und von Hand ausrichten.

Schon länger überlegte ich, wie Kleidung praktischer und gleichzeitig persönlicher machen kann. Mit „praktischer“ meine ich z.B. „kindergartentauglicher“. Dazu gehört für mich, dass der Name am Kleidungsstück steht – natürlich nicht offen sichtbar.

Die Idee den Namen aus Flexfolie zu plotten und in das Kleidungsstück zu bügeln, kam mir recht schnell. Aber das schien mir für ein Geburtstagsshirt zu banal. Deshalb hat es dann folgender, kurzer Text in das Shirt geschafft.


Die Fotos sind leider alle nur mit dem Handy entstanden. Als das Shirt fertig war, ging es auch sofort zur Post. 

Schnitt, Stoff, Plottermotiv
Stoff: Stoff und Stil; Stoffmarkt
Plottermotiv: selbst erstellt

Mittwoch, 27. Mai 2015

After Work Sewing: Schlüpper braucht das Kind

Heute schreibe ich endlich meinen ersten Post für das After Work Sewing. 

So leise und insgeheim denke ich inzwischen an die Zeit "nach der Windel". Ich war von Anfang an ein großer Fan von Bodies und hatte/habe davon immer reichlich zur Hand. Noch zeigt das Kind wenig Interesse (genaugenommen sogar Ablehnung) am Töpfchen. Irgendwann wird sie die Vorteile aber sicher erkennen. Wenn es denn mal so weit ist, will ich vorbereitet sein und entsprechende Wäsche zur Hand haben. Auch in Hinblick auf steigende Temperaturen will ich gerne luftige Alternativen zum Body haben.

Bei der Suche nach einem passenden Schnitt bin ich doch recht flott an Grenzen gestoßen. Viele Schnitte für Kinderunterwäsche gehen ab ca. Größe 92 los. Da müsste zwei Größen nach unten gradieren. Ganz ehrlich, da kann ich es auch gleich selbst machen.

Den Schnitt anzulegen und auszumessen ging dann fast leichter als gedacht. Beim ersten Versuch musste ich jedoch einige Nähte wieder auftrennen, da ich sie in der falschen Reihenfolge zusammengenäht hatte und dann am Schluss Probleme mit dem Einfassen hatte.


Bei den nachfolgenden Versuchen nähte ich zwar in der richtigen Reihenfolge, jedoch vergaß ich, die Nahtzugabe! Naja, jetzt sind sie etwas kleiner. Über die Windel gehen sie gerade so. Ohne Windel müssten sie passen. Da das Kind nur recht langsam wächst, passen sie hoffentlich auch in ein paar Wochen noch. Und wenn nicht, mache ich einfach neue. Schlüpferchen lassen sich ja so wunderbar aus Stoffresten nähen. Davon habe ich immer welche.


Übrigens habe ich auch ganz "papatauglich" darauf geachtet zu markieren, wo "hinten" ist. Da kann ja nichts mehr schief gehen.




Jetzt noch schnell die obligatorische Bilderflut:







Schnitt und Stoff
Schnitt: eigener Entwurf
Stoff: verschiedene Stoffreste 

Montag, 25. Mai 2015

Eigener T-Shirt Schnitt - Teil I

Als langfristiges Ziel habe ich mir in den Kopf gesetzt, eigene Schnitte für (die Kinderkleidung) zu erstellen. Nicht, dass ich mit dem was der Schnittmustermarkt hergibt nicht zufrieden wäre. Vieles ist so toll, dass es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen gibt. Trotzdem packt mich immer wieder der Ehrgeiz eigenen Input zu liefern. Als lang-langfristiges Ziel würde ich gern mehr für mich selbst entwerfen. Warum? Weil ich kurz bin und die meisten Schnitte auf "normale" Menschen ausgelegt sind. Selbst wenn man sie auf die benötigte Länge kürzt, sieht es nicht so aus, wie es soll. Die Passform leidet. Aber das hat Zeit.

Im Moment erarbeite ich mir Schnitt für das Kind. Kinder sind da sehr praktisch. Kleidungstechnisch gesehen sind sie wie kleine Würfel. Ohne komische Rundungen, die abgenäht oder versteckt werden müssten.

Für den Sommer tüftle ich gerade an einem einfachen T-Shirt Schnitt. Das Rad muss ich eigentlich nicht neu erfinden aber ich möchte gern, dass man am Schnitt schon sieht, dass ein Mädchenshirt ist. Daher finde ich leichte Puffärmelchen ganz toll.

Beim ersten Versuch habe ich erstmal gründlich die Länge falsch gemessen (eingeschätzt?). Eigentlich sollte das Shirt kein Bauchbündchen haben. Das war dann aber doch sehr kurz. Außerdem müsste ich die Schultern schmaler machen. Das sieht man zwar nicht auf den Bildern aber beim Tragen sieht das komisch aus. Gerade mit den Puffärmeln. Das erinnert stark an den Stil der 80er Jahre - mit Schulterpolster usw. Dieser Stil ist so gar nicht mein Ding.

Außerdem möchte ich beim nächsten Versuch die Bündchen der Ärmel etwas breiter und länger machen. Beim Annähen musste ich sie sehr stark dehnen. Das hat ziemlich genervt.


Das Monstermotiv ist übrigens wieder eine Stickdatei von Urban Threads. Es hat mich so wunderbar an das Kind erinnert. Die Gute ist zur Zeit ständig auf Futtersuche.

Insgesamt finde ich, dass das T-Shirt ein tragbarer Versuch ist. Der nächste Versuch steht schon in den Startlöchern.

Stoff, Schnitt und Plotterbild
Stoff: Stoff und Stil; Stoffmarkt
Schnitt: eigener Schnitt
Plotterdatei; Urban Threads

Mittwoch, 20. Mai 2015

Wir warten mit dem Lieblingsjackerl

So richtig möchte sich der Sommer dann doch noch nicht zeigen. Aber das stört uns zum Glück nicht zu sehr. Mit der Produktion der Sommerkleidung komme ich nur schleppend voran. Gedankliche Notiz: nächstes Jahr eher anfangen. Schauen wir mal.

Für die noch nicht ganz so warmen Tage hat das Kind inzwischen ein neues Lieblingsteil. Da ist der Name übringens Programm: das Lieblingsjackerl von Fred von Soho. Vermutlich habe ich im vorherigen Post schon anklingen lassen, dass ich ein Fred von Soho Junkie bin. Da darf natürlich das Lieblingsjackerl nicht fehlen.





Genäht habe ich aus grauem Strickfleece. Genau genommen sind es die Reste meiner MyCuddleMe. Die müsste ich auch mal noch posten. Da der Fleece so dick ist, habe ich etwas am Schnitt gespielt: in der Breite habe ich deutlich zugegeben. Das war auch nötig. Über dem Bauch passt die Jacke gerade so. In der Länge musste ich nichts machen. Das Kind ist kurz. Das hat sie von mir.



Gefüttert habe ich die Jacke mit sehr dünnem (man möchte fast sagen "wabbeligem") Jersey vom Stoffmarkt. Anfangs habe ich sehr über diesen dünnen Jersey geschimpft und den Kauf irgendwie bereut. Inzwischen schätze ich ihn aber sehr als leichten Futterstoff. 


Zusammen mit den roten Bündchen und Reißverschluss geht dich Jacke schon fast als "maritim" durch, oder? Ich mag maritim. Das erinnert mich an Urlaub. Ich mag Urlaub. 

Der Reißverschluss war übrigens mal wieder ein typischer Fall "ich mache mal eben schnell". Beim Ausmessen habe ich mir etwas zuviel "kreativen Freiraum" gelassen. Mit dem Ergebnis, dass es scheußlich aussah und ich alles wieder auftrennen musste. Die Arbeit hat sich aber gelohnt. 

Das Kind ist übrigens auch zufrieden. Neuerdings müssen ihre Kleidungsstücke betont farbenfroh sein, sonst werden sie verweigert. Und das mit noch nicht einmal zwei Jahren. Das hat sie von mir. 

So, jetzt noch ein paar Tragebilder in minderer Qualität. Der Ausflug war so spontan, dass ich vor lauter Spontanität vergaß die Kamera mitzunehmen. Die Hose auf den Tragebildern ist übrigens die Phino Chino von FeeFeeFashion. Ein Post über die Hose folgt hoffentlich bald. 



Schnitt und Stoff
Stoff: Strickfleece, Michas Stoffecke, Jersey vom Stoffmarkt, Bündchen. Stoff und Stil 

Montag, 11. Mai 2015

Start in den Sommer

Entsprechend dem Grundgedanken dieses Blogs (meine Projekte loggen), möchte ich nun endlich einen Post erstellen. Da nun auch sommerliche Temperaturen bei uns angekommen sind, muss endlich die Garderobe des Kindes aufgestockt werden. Faszinierenderweise passen dem Kind noch fast alle Sachen aus dem Vorjahr. Trotzdem. Neues muss her.


Mein aktueller Lieblingsschnitt für das Kind ist die Herzdame von Fred von Soho. Wenn ich jetzt richtig zähle, müsste ist das jetzt schon die vierte Herzdame. Ich werde versuchen, die anderen bald ebenfalls hier festzuhalten. Diese Herzdame habe ich um ca. 2cm unter den Taschen verlängert.


Ich hatte länger überlegt, ob ich die Version mit Taschen nähe oder doch lieber ohne. Da das Kind "Hände in Taschen stecken" gerade für sich entdeckt hat, fiel die Entscheidung doch zu Gunsten der Taschen. Eigentlich nutze ich für solche Kleinteile Stoff aus der Restekiste. Irgendwie war aber nichts passendes dabei und gestreifte Stoff, den ich frisch vom Stoffmarkt organisiert hatte, lächelte mich zu sehr an.

Und wir schon beim Thema "Eigentlich" sind: eigentlich wollte ich ein Bild in grün vorn aufbügeln. Das Monster hätte sich sicher auch gut in grün aber gemacht. Aber in schwarz lag es schon seit längerer Zeit fertig geplottet vor mir.



Und eigentlich - ja, eigentlich - war ich dann fertig. Nach längerem anstarren (ich muss öfters innehalten und meine Werke anstarren) hatte ich dann doch das Gefühl, dass da noch was fehlt. Der gestreifte Stoff hat mir förmlich "Leggins" entgegen gerufen. Na, bitteschön. Dann eben noch Leggins, Dafür nutze ich momentan den Schnitt "Beinschmeicheleien". Allerdings muss ich mir endlich mal merken, denn Schnitt ab Kniehöhe nach oben etwas enger zu machen. Das Kind hat eben komische Beine. Und man möge mir das suboptimale Bild verzeihen. Die Leggins war spät am Abend fertig, wurde schnell mit dem Handy geknippst und am nächsten Morgen direkt vom Kind konfisziert. Dafür gibt's ein farbenfrohes Tragebild.



Und damit starten wir jetzt endlich in den Sommer! 



Schnitt, Stoff und Plott
Kleid: Herzdame,  Fred von Soho; Hauptstoff und Bündchen von Stoff und Stil
Leggins: Beinschmeicheleien, Rosarosa; genäht aus Stoff vom Stoffmarkt
Plott: Stickdatei von Urban Threads